Spielerisch fit im Kindergarten

Koordinations- und Krafttraining ist schon für kleine Kinder sinnvoll

Kleine Kinder toben für ihr Leben gern herum. Damit im Kindergarten oder in der Kindertagesstätte dieser natürliche Bewegungsdrang gefördert wird, sollten die Kinder auf dem Außengelände laufen, krabbeln, klettern, schaukeln und ihre Geschicklichkeit auf verschiedenen Fahrzeugen wie Dreirädern, Laufrädern, Rollern und Fahrrädern erproben und schulen können.
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Simon, sechs Jahre alt, hat eine Menge Spaß beim Schwingen am Tau. Solche spielerischen Übungen verbessern Kraft und Koordination, erfordern aber auch Selbstvertrauen und Mut.

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Erst geht’s über die Stäbe, dann drunter durch.

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Schon kleine Kinder meistern mit Eifer die Bewegungslandschaften. Allerlei Hindernisse müssen überwunden werden.

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Die fünfjährige Fenja durchquert auf einem Pedalo mit „Geländer“ die Halle.

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An der Langbank bewegen sich die Kinder auf besondere Art fort. Hier wird der Effekt von Liegestützen spielerisch nachempfunden.

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Schwupp, und schon ist Lena, fünf Jahre alt, durch den Reifen gekrabbelt.

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Sich bäuchlings auf den Rollbrettern vorwärtszubewegen, erfordert Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer.

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Den Fluss auf der sehr wackeligen Brücke aus Tauen und Seilen zu überqueren, ist ohne Geschicklichkeit, Mut und Kraft kaum möglich.

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Seilspringen macht Kindern Spaß und stachelt ihren Ehrgeiz an. Es ist ein gutes Fitnesstraining, dass die Kraft, Ausdauer und Koordination verbessert.

Bei schlechtem Wetter ist ein Turnraum voller Bretter, Leitern, Bänke, Pappröhren, Polster, Matten, Styroporwürfel, Pappwalzen und Schaumstoffelemente zum Turnen und Bauen ideal. Zudem sollten Sprossenwand, Ballbad und Trampolin nicht fehlen.

In der Kindertagesstätte Ensheim der Stadt Saarbrücken zählen zum Sport- und Bewegungsprogramm auch Bewegungsstunden in der Sporthalle. Die Erzieherinnen bauen aus Kästen, Matten, Trampolin und Klettertauen abwechslungsreiche Bewegungslandschaften auf, die die Mädchen und Jungen immer wieder mit Begeisterung erforschen und erobern.

Bei Laufen, Balancieren, Hüpfen, Springen, Schwingen und Rollen verbessern die Kinder spielerisch ihre Ausdauer, Schnelligkeit und Kraft und schulen ihre Geschicklichkeit, ihr Gleichgewicht und Reaktionsvermögen sowie ihre Orientierungsfähigkeit. In speziellen Erlebnisturnstunden müssen die Mädchen und Jungen spannende Abenteuer bestehen, die zu meistern eine Menge Mut und Geschicklichkeit erfordert. Zum Beispiel müssen sie einen Korb voller Ostereier (Bälle) auf einer Reise voller Hindernisse in die Stadt bringen.

Koordinationstraining ist schon im Kindergarten sinnvoll. Es geht darum, seinen Körper und seine Bewegungen steuern zu lernen. Vorbehalte herrschen hingegen noch immer gegen ein Krafttraining im Kindergartenalter. Da eine gute Körperbeherrschung jedoch ohne kräftige und geschmeidige Muskeln nicht möglich ist, raten Trainingswissenschaftler, mit dem Krafttraining schon im Kindergarten zu beginnen.

Der Sportwissenschaftler Dr. Michael Fröhlich von der Universität des Saarlandes erläutert: „Ein Krafttraining für kleine Kinder muss allerdings altersgerecht und mit Erlebnischarakter, das heißt spielerisch und abwechslungsreich gestaltet werden. Dazu können beispielsweise auch kleine Wettkämpfe wie Schieben, Drücken und Ziehen zählen, wobei zusätzlich die Koordination geschult wird.“ In den Bewegungsstunden lernen die Kinder auch, aufeinander Rücksicht zu nehmen, die Regeln einzuhalten und ihre eigene Leistungsfähigkeit im Vergleich mit den anderen einzuschätzen.