Reif fürs Muskeltraining

Das „American College of Sports Medicine“ (ACSM, die führende Vereinigung amerikanischer Sportmediziner) bewertet in einer offiziellen Erklärung das Krafttraining für Kinder als sicher und effektiv.

Voraussetzung: Das Training sollte kindgerechten Richtlinien folgen und von kompetenten Trainern überwacht werden. Die untere Altersgrenze richtet sich nach der allgemeinen Reife der Kinder.
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Ein spielerisches Krafttraining stärkt die Muskulatur, macht den Kindern aber vor allem großen Spaß.

Sie müssen Anweisungen verstehen, akzeptieren und befolgen können. Das heißt im Klartext: Zum Krafttraining gehört ein gewisses Maß an Disziplin. Wenn ein Kind in der Lage ist, an organisierten sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, zum Beispiel einem Kinder-Fußball-Training oder in einer Turngruppe, ist es auch alt genug für ein kindgerechtes Krafttraining.

Die Experten legen allerdings Wert darauf, dass das Krafttraining nur Teil eines abgerundeten Fitness-Programms ist. Ausdauer, Beweglichkeit und Schnelligkeit dürfen nicht vernachlässigt werden. Außerdem ist ein übersteigerter Ehrgeiz fehl am Platz. Es geht nicht darum, wie viel Gewicht die Kinder bewegen. Vielmehr sollten zunächst die Übungen mit leichten Gewichten häufig wiederholt werden, bis die Kinder eine saubere Trainingstechnik beherrschen. Dann ist eine vorsichtige Steigerung des Gewichts zwar möglich, die maximale Leistungsgrenze sollte jedoch wegen des Verletzungsrisikos für Knochen und Wirbelsäule nie ausgereizt werden. Spaß und Sicherheit gehen vor – Trainingsphilosophien aus dem Erwachsenensport, vor allem wenn es um maximalen Kraftzuwachs geht, haben beim Kindertraining nichts zu suchen.

Welche Effekte sind vom Muskeltraining zu erwarten? Neben dem Kraftzuwachs verbessern sich die sportlichen Leistungen zum Beispiel beim Springen und Sprinten. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass durch eine Kräftigung der Sehnen, Bänder und Knochen das Risiko einer Sportverletzung abnimmt. Nebensächlich ist nach Meinung der Experten eine Zunahme des Muskelvolumens, die zwar auch bei Kindern vor der Pubertät durch Krafttraining erreicht werden kann, aber erst durch die hormonelle Umstellung in der Pubertät wirklich relevant wird.