Fit werden Zug um Zug
Das Thera-Band erlaubt mehrere Trainingsmethoden. Beispielsweise kann man das gespannte Band in einer bestimmten Position gegen den Dehnwiderstand halten. Man spricht von statischem Training, weil man sich nicht bewegt. Der Sportwissenschaftler Dr. Markus Schwarz von der Uni Saarbrücken empfiehlt jedoch ein so genanntes dynamisches Training, bei dem Arme, Beine oder Rumpf in einem bestimmten Radius hin und her oder auf und ab bewegt werden. Dadurch schult man auch seine Koordination. In der Regel wird das Thera-Band zum Kraftausdauer-Training verwendet. Dadurch nimmt die Muskelmasse nicht zu, die vorhandene Muskulatur wird jedoch ausdauernder und kräftiger. Bei dieser Trainingsmethode sollte die Zugkraft des Bandes so gewählt werden, dass 15 bis 20 Wiederholungen pro Übung möglich sind. Empfehlenswert sind zwei bis drei Sätze pro Muskelgruppe, wobei Anfänger mit nur einer Serie bereits Erfolge erzielen. Man sollte pro Woche zwei- bis dreimal trainieren.

Mit dem Thera-Band kann man auch neue Muskulatur aufbauen. Bei einem solchen Muskelaufbau-Training sollte man mit einem Band arbeiten, das eine höhere Zugkraft aufweist. Der Widerstand erhöht sich auch, wenn man das Band enger oder doppelt greift. Die Spannung des Bandes muss in jedem Fall so hoch sein, dass man bei einer Übung acht bis 15 Wiederholungen schafft. Zwei bis drei Serien mit jeweils acht bis 15 Wiederholungen pro Training reichen aus, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Anfänger erzielen mit nur einer Serie pro Muskelgruppe deutliche Fortschritte. Ist das Band noch locker, atmet man ein; hat das Band die höchste Spannung erreicht, atmet man aus. Es gibt Bänder in verschiedenen Längen und Stärken. Am besten kauft man sich ein Band, das zwei Meter lang ist. Dadurch ist garantiert, dass auch bei ausholenden Bewegungen genügend Band zur Verfügung steht. Welche Bandstärke zum Einstieg die richtige ist, lässt sich mit einem einfachen Test ermitteln: Mit dem Fuß stellt man sich auf das eine Ende des Bandes. Das andere Ende greift man mit der Hand derselben Seite und hebt mit nach oben gerichtetem Handrücken den leicht gebeugten Arm seitlich bis in Schulterhöhe an. Man hat die richtige Stärke erwischt, wenn man diese Hebe-Bewegung mindestens 15-mal, höchstens aber 20-mal bis zur Ermüdung schafft.


 

1. Übung für den oberen Rücken, wodurch auch die Brustmuskulatur mobilisiert wird. Es ist die wichtigste Übung für alle Menschen, die tagsüber überwiegend sitzend tätig sind. Band im Sitzen auf einem Stuhl oder im Stehen vor dem Körper schulterbreit und schulterhoch greifen, dann die Schulterblätter langsam zusammenziehen.

 

 

2. Übung für die Schultermuskulatur. Band im Sitzen oder Stehen vor dem Körper schulterbreit und schulterhoch greifen, dann mit gespanntem Band die gewinkelten Arme nach oben über den Kopf führen.

 

 

3. Übung für die Rücken- und Schultermuskulatur. Das Band im Sitzen oder Stehen hinter dem Rücken in Höhe der unteren Wirbelsäule mit beiden Händen eng greifen. Band auseinander ziehen und dabei gleichzeitig die Schultern langsam hochziehen.

 

 

4. Übung für die Armstreckmuskulatur (Trizeps). Band im Sitzen oder Stehen um den Rücken legen und beide Enden unter den Achseln hindurch nach vorne bringen. Mit beiden Händen jeweils ein Ende greifen und die Arme gegen den Widerstand gerade nach vorne strecken.

 

 

5. Übung für die Brustmuskulatur. Das Band um den Rücken legen und die beiden Enden zwischen den Achseln hindurch nach vorne bringen. Mit beiden Händen jeweils ein Ende greifen, dann die Unterarme nach oben richten. Beide Ellenbogen gegen den Widerstand des Bandes langsam zusammenführen.

 

 

6. Übung für die Schulter- und Armhebemuskulatur. Im Stehen mit schulterbreit gespreizten Beinen auf das (ausreichend lange) Band stellen. Mit jeder Hand ein Ende greifen, die Arme mit nach oben gerichteten Handrücken seitlich ausstrecken und bis in Schulterhöhe heben. Gleichzeitig die Schultern leicht anheben.

 

 

7. Übung für die Armbeugemuskulatur (Bizeps). Im Ausfallschritt den vorderen Fuß auf die Mitte des Bandes stellen. Mit beiden Händen jeweils ein Ende greifen, so dass schon mit gestreckten Armen eine leichte Spannung entsteht. Dann die Arme gegen den Widerstand beugen.

 

 

8. Übung für die Hüfte und Oberschenkelinnen- beziehungsweise -außenseite (Ad- und Abduktoren). Band als Schlaufe mit verknoteten Enden am Bein eines stabilen Tisches befestigen. Seitlich zum Tisch stellen, mit dem Bein, das am nächsten zum Tisch steht, in die Schlinge steigen. Mit einer Hand am Tisch abstützen und das innere Bein zum Standbein hinziehen. Steigt man mit dem anderen Bein in die Schlinge und spreizt es ab, werden die äußeren Oberschenkel-Muskeln (Abduktoren) trainiert.

 

 

9. Übung für die Beinbeugemuskulatur. Band als Schlaufe am Tischbein befestigen. Frontal zum Tisch stellen, einen Fuß in die Schlaufe. Am Tisch abstützen und den Fuß gegen den Widerstand des Bandes nach hinten oben in Richtung Gesäß führen. Die Oberschenkelvorderseite wird in der Regel durch regelmäßiges Geh-, Walking-, Jogging oder Fahrradtraining ausreichend trainiert.

 

 

10. Übung für die Bauchmuskulatur. Band an einem Türgriff befestigen (Tür abschließen), rücklings zur Tür auf den Boden setzen. Auf den Rücken legen, Beine leicht anwinkeln, die Hände, die jeweils ein Ende des Bandes greifen, in Höhe der Ohren halten. Dann den Oberkörper langsam anheben und nach vorne einrollen.

 

 

 

 

 

 

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