Fehlhaltungen der Füße – was tun?

Bei Kleinkindern sind Knick- und Plattfüße noch normal, bei Schulkindern aber nicht mehr. Stellen Eltern bei ihren Kindern Fehlstellungen von Füßen und Beinen fest, sollten sie einen Arzt zu Rate ziehen. Oft schafft ein Training für Fuß- und Zehenmuskeln Abhilfe.

Viele Eltern sind besorgt, weil sie bei ihren kleineren Kindern Fehlstellungen der Füße und Beine vermuten. Anlass zu dieser – meist unbegründeten – Sorge geben oft die Knickfüße von Kleinkindern. Das so genannte Längsgewölbe des Fußes, also die Wölbung an der Innenseite, ist im Kleinkindesalter entwicklungsbedingt abgeflacht, die Ferse kippt gleichzeitig etwas nach innen. Dieser Plattfuß ist aber keine Erkrankung, daher sollten Eltern auch nicht überreagieren.
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Beim Kidcheck fahnden die Experten auch nach Fehlstellungen der Beine und Füße und versuchen, die möglichen Ursachen zu ergründen.

Ab dem Schulalter beginnt sich der Rückfuß des Kindes während des Wachstumsvorgangs langsam aufzurichten, und der Knickfuß verschwindet meist. Ein einfacher Test hilft Ärzten und besorgten Eltern, einzuschätzen, ob eine behandlungsbedürftige Fehlstellung besteht. Setzen Sie sich so hinter das barfuß stehende Kind, dass Sie schräg auf die Innenseite der Füße sehen. Oft liegen diese sehr flach auf dem Boden auf, und die Ferse kippt etwas nach innen. Fordern Sie nun Ihr Kind auf, sich auf die Zehen zu stellen. Wenn Sie nun feststellen, dass sich auf einmal das Gewölbe des Fußes ausbildet und die Ferse wieder gerade steht, dann hat die Muskulatur des Kindes den Rückfuß ausreichend stabilisiert. In diesem Fall brauchen in der Regel keine Einlagen angefertigt werden. Im Gegenteil: Das Kind sollte durch gezieltes Training die Fuß- und Zehenmuskulatur kräftigen.

Allerdings kommt es auch vor, dass sich die Fußgewölbe durch aktive Muskelspannung nicht mehr aufrichten lassen. In diesem Fall muss der Hausarzt, Kinderarzt oder Orthopäde entscheiden, ob eine Korrektur des Fußes mit Kindereinlagen sinnvoll ist. Diese sollen gewährleisten, dass die Knochen von Rückfuß und Mittelfuß in einer so korrekten Position stehen, dass ihr Wachstum in die richtige Richtung verläuft. Dazu muss man wissen, dass Knochen in ganz bestimmten Regionen wachsen und das falsche Druckeinwirkungen, wie sie beim Knickfuß auftreten, zu falsch gerichtetem Knochenwachstum führen können.

Oft drehen Kinder beim Gehen oder Laufen die Füße stark nach innen. Bei einer Bewegungsanalyse oder einer ärztliche Untersuchung kann man dann oft feststellen, dass diese Fehlbewegung aus dem Bereich der Hüftgelenke kommt. Diese sind, vereinfacht gesagt, bei Kindern verstärkt nach innen gedreht, so dass Knie und Füße dieser Drehung folgen. Im Grundschulalter beginnt im Zuge des Wachstums die Hüfte, verstärkt nach außen zu drehen, so dass sich auch die Position der Füße korrigiert. Aber auch im Alter von zehn bis zwölf Jahren sind hier noch Änderungen möglich. Oft ist keine übertriebene Sorge angebracht, im Zweifelsfall sollten beunruhigte Eltern aber ärztlichen Rat einholen.